Das Tomatenprojekt

Im Jahr 2019 hatte ich knapp 30 Tomatenpflanzen im Garten. Der Sommer war so gut, dass ich die Tomaten nicht mehr einfach so wegnaschen konnte. Ich machte Tomatenmarmelade, kochte Sugo ein und kreierte meine „Deathly Tomato Kleingarten Soup“ (Tomaten, Speckwürfel und ordentlich Chilli aus dem Garten) und füllte sie in Weckgläser ab. Die Tomatenpflanzen stammten vorwiegend von Aldi (alte Sorten) und ein paar selbst gezogene Pflanzen waren auch dabei.

Im Frühjahr 2020 bestellte ich dann einige samenechte und interessante Sorten bei Tomatenjunkie. Die hatte ich allerdings schon Mitte Februar im Kaltgewächshaus ausgesät, weshalb nicht so viele Pflanzen aufgingen. Mein Favorit ist Purple Calabash, optisch eine Wucht und geschmacklich sehr ausgewogen zwischen Süße und Säure.

Natürlich war jetzt mein Ehrgeiz geweckt und ich wollte aus selbst ausgewählten Tomaten Samen gewinne. Im Juli waren Karina und ich drei Wochen in der Provence und kauften dort einige interessante alte Tomaten auf dem Markt in Sault. Ich fotografierte sie und trocknete die Samen. Und auf dem Wochenmarkt in Vaison la Romaine lernten wir dann Guy Robert kennen, der in der Nähe von Carpentras Tomaten in dritter Generation anbaut. An seinen Stand hatte er das Buch „Tomatenlust“ aufgestellt – verständlich, denn er wird mit seinem Betrieb dort auf mehreren Seiten portraitiert!

Zurück in Lübeck besuchten wir schließlich auch noch Ljiljana Ehler in ihrem Garten in Schashagen. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern der Aktion „Offene Gärten“ und kultiviert rund 110 Tomatensorten in einem riesigem Foliengewächshaus. Ab August verkauft sie jeden Freitag Tomaten. Davon haben wir uns einige ausgesucht, zu Hause mit Olivenöl genossen und natürlich die Samen entnommen und getrocknet. Nächstes Jahr wird sich zeigen, was in ihnen steckt!